Parodontologie

Was versteht man unter Parodontitis?

Eine Parodontitis, fälschlich oft Parodontose genannt, ist eine meist chronische Entzündung des Zahnfleisches und Kieferknochens in der Umgebung der Zähne. Der Knochen löst sich auf, die Zähne werden locker, eventuell treten Schmerzen auf und schließlich müssen die befallenen Zähne entfernt werden. Die Parodontitis entwickelt sich normalerweise nur langsam, symptomarm und mit nur geringen Schmerzen. Es dauert Jahre, zum Teil Jahrzehnte, bis das Endstadium erreicht wird. Der Patient merkt oft nicht, dass er an einer Parodontitis leidet, eben wegen der Symptomarmut. Dabei gibt es meistens ein Anzeichen, das leider vielfach nicht beachtet wird: Zahnfleischbluten, sei es spontan oder zum Beispiel beim Zähneputzen. Spätestens dann sollte man sich zahnärztlich untersuchen lassen. Auf etwas möchten wir noch hinweisen: In letzter Zeit mehren sich die Anzeichen, dass die Parodontitis an schwerwiegenden Allgemeinerkrankungen beteiligt sein kann (Gefäßerkrankungen, Infarkte, Schwangerschaftsprobleme). Ein Grund mehr diese Erkrankung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Wie entsteht eine Parodontitis?

Die Parodontitis ist eine Infektionserkrankung, ausgelöst durch eine Vielzahl von Mikroorganismen (Bakterien), die auf dem Nährboden von Zahnbelägen heranwachsen. Diese Keime wandern dann immer tiefer in die entstehenden Zahnfleischtaschen, so dass sich die Entzündung bis zur Wurzelspitze ausbreitet. Dabei spielen aber auch das Immunsystem und die allgemeine Abwehrkraft des Körpers eine nicht unwesentliche Rolle.

Was kann man gegen eine Parodontitis tun?

Im besten Fall bekommt man erst gar keine Parodontitis (siehe Prophylaxe). Ist die Erkrankung jedoch bereits aufgetreten, dann ist das Wichtigste, der Dreh- und Angelpunkt, ohne den alle weiteren Maßnahmen erfolglos sind, die Optimierung der regelmäßigen Mundhygiene. Deshalb legen wir bei der Behandlung aller größten Wert auf die langfristige Mitarbeit des Patienten. Dabei sind keine Vorbedingungen zu erfüllen. Wir zeigen und erklären alles was nötig ist um die Mundhygiene effektiv zu verbessern. Dabei kontrollieren wir aber auch die Mitarbeit und damit den Erfolg der Therapie. Lediglich die Bereitschaft mitzumachen muss der Patient mitbringen. Nach dieser mundhygienischen Behandlungsphase wird eine erweiterte Diagnostik durchgeführt, um ein klares Bild über den nun vorliegenden Zustand der Erkrankung zu erhalten. Nicht selten bedarf es dann keiner weiterführenden Therapie. In vielen Fällen müssen die Zahnfleischtaschen dann aber noch gereinigt (kürettiert) werden. Dies geschieht dann in örtlicher Betäubung. Wir wenden dabei ein schonendes, zurückhaltendes Verfahren an, so dass in aller Regel ein Aufschneiden und Abklappen des Zahnfleisches nicht notwendig ist und die postoperativen Beschwerden eher gering sind.

Die wichtige, langfristige Weiterbetreuung mit mindestens halbjährlichen Kontrollen runden das Behandlungsschema ab.