Zähneknirschen-Funktionsbehandlung
Was sind funktionelle Erkrankungen des Kausystems?
Die normale Funktion der Zähne, Kiefer, Kiefergelenke und Kaumuskulatur, wie sie zum Beißen, Kauen oder Sprechen
benötigt werden, kann gestört sein. Dies zeigt sich dann meist in Form von Schmerzen oder Mißempfindungen im
Kiefer-Gesichtsbereich bzw. der Kiefergelenke, oder aber in einer veränderter Beweglichkeit des Unterkiefers. Auch
Kopfschmerzen im Bereich der Stirn und Schläfen können auftreten. Meistens sind die Beschwerden phasisch, mal
mehr, mal weniger vorhanden. In vielen Fällen ist die Erkrankung zwar unangenehm und manchmal schmerzhaft,
langfristig schwerwiegende Schädigungen sind aber nicht sehr häufig Die häufigste Ursache dafür ist Zähnepressen
bzw. -knirschen.
Das Knirschen mit den Zähnen ist ein sehr altes Verhaltensmuster des Menschen, das beim einen mehr, beim
anderen weniger auftritt. Ursächlich verantwortlich sind meist seelische Belastungen und Stress, was in der heutigen
schnelllebigen Zeit mit der Reizüberflutung und Hektik des modernen Lebens schnell eintritt. Auch eine unzureichende
Verzahnung oder schlechte Bißlage , ebenso wie nicht bißgerechte Füllungen oder Zahnersatz können Knirschen
auslösen. Beim Knirschen und Pressen werden über einen längeren Zeitraum die Zähne
kraftvoll aufeinandergedrückt. Als Folge davon entstehen zum Teil schmerzhafteVerhärtungen in der Kaumuskulatur,
Veränderungen im Kiefergelenk, zum Teil mit Verlagerung einer kleinen Gelenkscheibe (Diskus), was manchmal ein
Knacken der Gelenke auslöst, aber auch ein wesentlich erhöhter Abrieb der Zähne gegeneinander.
Therapie der Funktionserkrankung
Klassische, konventionelle Behandlung
Die Behandlungen wird von versierten Zahnärzten und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen durchgeführt. Da das
Erscheinungsbild, der Grad und Verlauf der Erkrankung sehr vielfäftig ist, muss zunächst eine gründliche Diagnostik
erfolgen. Daraus ergibt sich dann der therapeutische Ansatz. Allgemein kann man sagen, daß die Behandlung meist
etwas länger dauert und unter Umständen in unterschiedlichen Zeitintervallen mehrfach wieder aufgenommen werden
muß. Sehr wichtig ist zunächst einmal die Kenntnis der Ursachen der Beschwerden. Wenn Stress die Ursache ist, kann
die Zahnmedizin im engeren Sinne nur symptomatisch therapieren. Dann ist es sinnvoll sich mit Entspannungstechniken
zu beschäftigen. Autogenes Training, Biofeedback, progressive Muskelrelaxation aber auch Ruhephasen und Sport,
allgemein alle Formen der Entspannung können helfen. Meiden Sie sehr harte und krustige Nahrungsmittel, schonen Sie
ihr Kausystem. Achten Sie darauf, wie Sie ihre Zähne halten: Normalerweise liegen die Zähne nicht fest aufeinander,
sondern es ist ein wenig Luft zwischen den Zahnreihen. Sollten Sie feststellen, daß Sie die Zahnreihen häufiger
geschlossen halten, unter Umständen unter Druck, so wissen Sie zum Einen, daß Sie diese Fehlhaltung einnehmen und
können des weiteren sofort etwas tun. Öffnen Sie den Mund, dehnen Sie die Kaumuskulatur, massieren Sie die
Kaumuskeln. Wie Sie diese Eigenmassage durchführen, wo Sie die Muskeln finden, sagt Ihnen ihr Zahnarzt. Ein weiterer
therapeutischer Ansatz ist das Tragen einer Aufbißschiene. Das ist eine Art Kunststoffkappe für die Zähne, die Ihnen der
Zahnarzt anfertigt. Diese Schienen werden meist nachts getragen und bewirken einmal reflektorisch eine Verminderung
des Pressens, entlasten die Kiefergelenke und, wenn man dann presst wird die Schiene zerknirscht, nicht aber ihre
Zähne. Es gibt darüberhinaus eine Vielzahl weiterer Behandlungsmethoden wie Wärme- und Kälteanwendung,
Bewegungstherapie, Krankengymnastik, elektrische Stimulation und Medikamente. Eventuell muß auch die Bißlage neu
bestimmt und aufgebaut oder eingeschliffen werden.
Eine vollkommen neue Behandlung
ist der Einsatz der sogennanten
Zellregulogischen Therapie
Dabei wird durch Mikrostrom, der über
Elektroden angelegt wird, der Zellstoff-
wechsel optimiert. Die bisherigen
Erfahrungen sind überraschend
positiv. Dr. Bärbel Hindricks hat sich
als erste Zahnärztin in Deutschland
intensiv mit dieser Technik beschäftigt
und bereits viele Patienten behandelt.
Auch bei anderen Erkrankungen
(Kieferhöhlen etc.) sind teilweise
erstaunliche Ergebnisse zu erzielen.
Trotz der ausserordentlichen Erfolge
werden die Kosten von den Kosten-
trägern leider nicht erstattet.